Lernen, Jurastudium

21 September 2023
Lesezeit: 5 minuten

Jura lernen: Lerntipps für ein erfolgreiches Jurastudium

Christian
Leupold-Wendling, LL.M. (Cambridge)

Es ist mal wieder Klausurphase und du hast keine Ahnung, wie du die gesamte Fülle an Stoff lernen sollst? Oder du fragst dich, mit welchen Methoden du am besten für juristische Klausuren lernst? Gibt es Tipps und Tricks fürs Lernen im Jurastudium?

In diesem Artikel geben wir hilfreiche Tipps zum erfolgreichen Lernen im Jurastudium.

So startest du im Jurastudium durch

Das Jurastudium gehört zu den anspruchsvollsten Studiengängen in Deutschland. Nicht nur die Fülle an Lernstoff, sondern auch das komplexe Rechtssystem und das schwer zugängliche „Juristendeutsch“ stellen eine große Herausforderung für Jurastudierende dar.

Dazu ist es sinnvoll,

  • Schon zu Beginn eines jeden Semesters mitzuarbeiten und mitzudenken.
  • Die besprochenen Fälle stets vor- und nachbereiten.
  • Die Vorlesungs-Mitschriften direkt im Anschluss oder am folgenden Wochenende zu wiederholen.
  • Auch die entsprechenden Karteikarten zum besprochenen Stoff zu lernen. 

So sorgst du dafür, dass du das gesammelte Wissen vor der Klausur bereits im Kopf hast und es nur noch vertiefen musst. 

Außerdem hast du bestimmt schon einmal davon gehört, dass sich die meisten Studierenden mindestens ein Jahr lang auf das erste Staatsexamen vorbereiten. Unterteilt man diese Zeit in alle Rechtsgebiete, bleiben für jedes nur zwei Wochen übrig. Führt man sich das vor Augen, so erscheinen einem die 12-15 Wochen, die du in der Zwischenprüfung für ein Rechtsgebiet hast, wie ein Geschenk. Also: Nutze diese Zeit! du hast die Chance, bereits jetzt die Grundlagen für die spätere Examensvorbereitung zu legen.

Du bist spät dran und die Klausur steht bereits vor der Tür? Du möchtest dich gut aufs Staatsexamen vorbereiten? Wir zeigen dir, wie du das Beste aus dem Lernen herausholen kannst.

Erfolgreiches Lernen: Grenze den Lernstoff ein

Schau dir zunächst an, welche Fächer und Themen besonders prüfungsrelevant sind. In einem zweiten Schritt kannst du mit den gefundenen Themen weiterarbeiten und dein Wissen vertiefen.

Auf lange Sicht ist es sicherlich sinnvoll, regelmäßig zu lernen und Gelerntes zu wiederholen, um sich auf das bevorstehende Staatsexamen vorzubereiten. Doch kurz vor der Klausur ist es ratsam, sich insbesondere auf das zu fokussieren, was tatsächlich geprüft wird, anstatt auf die Fülle von Details zu setzen.

Es geht um die richtige Gewichtung des Lernstoffs:

  • Wurden bestimmte Themengebiete eingegrenzt oder sogar ausgeschlossen
  • Gibt es die Möglichkeit, Alt-Klausuren aus den vorherigen Semestern der gleichen Dozierenden einzusehen? 

Diese Vorgehensweisen helfen dir dabei, den Überblick zu behalten. Versuche zu filtern, wo du noch Wissenslücken hast und auf welches Wissen es in dieser Klausur besonders ankommt. Die richtigen Schwerpunkte zu setzen, gehört zu einer guten Juraklausur dazu. Wissen zur Historie und der Entstehung der einzelnen Gesetze oder Theorien ist sicherlich interessant und in der mündlichen Prüfung ein Muss, aber in einer Juraklausur meist nicht von großer Bedeutung.

In unserer Lernapp „Jurafuchs“ haben wir besonders prüfungsrelevante Inhalte anhand von Fällen für dich zusammengestellt. Teste dein Wissen und erhalte einen Überblick über deinen Wissensstand.

Erstelle einen Lernplan für dein Jurastudium

Je nachdem, wann du angefangen hast zu lernen, kannst du den Stoff in eine unterschiedliche Zeitspanne einplanen. Um motiviert und strukturiert an die Sache heranzugehen, kann es helfen, sich einen konkreten Plan zurechtzulegen, auf den man immer wieder zurückgreifen kann. 

  • Du kannst zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Karteikarten pro Tag lernen (vielleicht sogar nach Unterthemen sortiert). 
  • Dazu kommen passende Fälle, um dein Wissen anzuwenden.
  • Ein Blick ins Lehrbuch zum betreffenden Thema kann offene Fragen klären.
  • Eine Lernapp kann dir außerdem dabei helfen, dranzubleiben und Spaß am Lernen zu entwickeln.

Wichtig ist auch herauszufinden, wann du am besten lernen kannst: Bist du beispielsweise morgens besonders motiviert und konzentriert? Diese Präferenzen kannst du in deinem Lernplan berücksichtigen, um zu vermeiden, dass du zu deiner unproduktivsten Zeit lernst. Am Mittag oder Nachmittag, wenn deine Konzentration nachlässt, kannst du zum Beispiel bereits Erlerntes wiederholen und dein Wissen somit festigen.

Richtige Zeiteinteilung: Setze dir Zwischenziele

Das Jurastudium erfordert viel Disziplin. Ein individueller Lernplan und andere Tools können dir dabei helfen, die die nötige Routine schaffen und den Lernstoff zeitlich einzuteilen. So widmest du dich einer einzelnen Einheit, die in einer bestimmten Zeit zu schaffen ist. Achte unbedingt darauf, den Zeitaufwand realistisch zu halten, damit du dich nicht selbst frustrierst. 

Es ist ebenfalls hilfreich, sich feste Zeitfenster für eine Aufgabe zu setzen. Zum Beispiel widmest du dich für zwei Stunden am Tag nur deinen Karteikarten. In dieser Zeit solltest du jegliche Ablenkung aus deinem Arbeitsplatz verbannen. Verschiedene Zeitfenster oder Aufgaben abzuarbeiten, hilft sehr dabei, dranzubleiben. Für diese kleinen Erfolge kannst du dich mit einer Kleinigkeit belohnen. Du kannst dir auch angewöhnen, jeden Tag eine Viertelstunde mit unserer Lernapp „Jurafuchs“ zu lernen, um auch die aktuelle Rechtsprechung im Blick zu haben.

Diese Zwischenziele kannst du etwa in einer Liste abhaken, um deinen Erfolgsverlauf zu visualisieren. Das hilft vor allem an Tagen, an denen es schlechter läuft. Denn oftmals ist man frustriert, weil man nicht alles vom vorgenommenen Lernplan geschafft hat. Wenn du dir aber vor Augen führst, wie viele deiner Aufgaben du an diesem Tag oder in der Woche schon geschafft und abgehakt hast, bleibst du motiviert. Und das ist insbesondere im anspruchsvollen Jurastudium sehr wichtig.

Unser Rat: Nimm dir nicht zu viel vor! Plane deine Zeit lieber großzügig, anstatt dich selbst unter Druck zu setzen. Wenn du früher fertig wirst, kannst du immer noch Aufgaben vom folgenden Tag vorziehen. Diese Vorgehensweise ist langfristig motivierender, als jeden Tag mit einem riesigen Berg an Aufgaben aufzustehen und nicht fertig zu werden.

Jurastudium: Lerne das Gesetz lieben

Du hast dich für ein Jurastudium entschieden? Dann gehört es von nun an zu deiner wichtigsten Aufgabe, dich mit Gesetzen auszukennen. Am besten verschaffst du dir daher frühzeitig einen Überblick über die Struktur und den Aufbau der entsprechenden Normen.

  • Nimm das Gesetz am besten bei jeder Gelegenheit zur Hand, schlage die entsprechenden Normen auf und lies sie dir aufmerksam durch. Im Rahmen der Zulässigkeit kannst du zum Beispiel wichtige Stellen markieren oder unterstreichen und, wenn zulässig, auch wichtige Normen und Verweise an den Rand schreiben.
  • Identifiziere die wichtigsten Normen, die für deine Klausur von Bedeutung sein könnten. Hier kommt es stark auf das Rechtsgebiet an: Im Zivilrecht ist es hilfreich, die Anspruchsgrundlagen und die wichtigsten Bestimmungen hierzu zu kennen. Im Öffentlichen Recht hingegen kann es besonders wichtig sein, sich Normen aus anderen Gesetzen an den Rand zu schreiben, um diese in der Klausur schneller zu finden.

Gutachtenstil lernen: Übe mit Fällen aus dem „echten Leben“

Juraklausuren bestehen in der Regel aus realitätsnahen Sachverhalten. Deine Aufgabe ist es, ein juristisches Problem im Gutachtenstil zu lösen. Daher ist es sinnvoll, sich gleich zu Anfang des Jurastudiums mit dem Umgang mit Fällen vertraut zu machen.

In der Klausur reicht es nicht, das nötige Wissen parat zu haben. Vielmehr geht es darum, wie du dein Wissen im Gutachten strukturierst und verpackst. Diese Vorgehensweise unterscheidet Jura wesentlich von anderen Studienfächern.

Vor allem am Anfang des Studiums ist daher wichtig, viele Fälle zu lösenArgumentationen auszuformulieren und mit einer eventuellen Problemzuordnung und Musterlösungen zu arbeiten, um die Strukturen und die üblichen Formulierungen zu verinnerlichen. Mit der richtigen Gewichtung dieser Faktoren kannst du schon bald große Erfolge beim Lernen erzielen.

Wenn du dir bereits Klausurlösungen angesehen hast, wird dir vermutlich Folgendes aufgefallen sein: unproblematische Stellen werden in der Prüfung knapp abgehandelt (sog. Urteilsstil). Die Kunst einer guten Klausurlösung besteht darin, souverän zwischen Gutachten- und Urteilsstil zu wechseln, je nachdem, wie ausführlich die jeweilige Prüfung abzuhandeln ist. Und genau das gilt es zu üben!

Auch wenn du bereits seit mehreren Jahren Jura studierst und dich im Umgang mit dem Gutachten- und Urteilsstil sicher fühlst, ist es wichtig, dich weiterhin darin zu üben und deine Fähigkeiten zu verbessern. Nimm dir immer mal wieder fertige Lösungsskizzen zur Hand, um das Gelernte zu wiederholen.

Wenn du bereits fortgeschritten bist, kannst du die Lösung verdecken, dir selbst ein paar Gedanken machen und dann prüfen, ob dein Lösungsweg der richtige war. Das hilft, eine Routine beim Lernen zu entwickeln und einen Klausurfall souverän aufzubauen.

Jurastudium: Die Mischung macht‘s

Ziel des Jurastudiums ist es, das Recht bzw. das Rechtssystem zu verstehen, um rechtliche Probleme lösen zu können. Du solltest also immer darauf hinarbeiten, ein Verständnis für die Funktionen der Normen zu entwickeln, damit du diese in praktischen Fällen anwenden kannst.

Allerdings ist es einer Prüfungssituation unumgänglich, die gängigen Definitionenrelevante Schemataund einschlägigen Gesetze zu kennen, damit dich das Finden dieser Stellen keine unnötige Zeit kostet. Zeit ist ein kostbares Gut – davon hat man in der Klausur nämlich grundsätzlich zu wenig. Wie also solltest du lernen, mit Fällen, Lehrbücher oder doch lieber Karteikarten? Die Vor- und Nachteile verschiedener Lernarten haben wir dir hier einmal zusammengefasst:

FÄLLEDu lernst direkt, was in einer Klausur erwartet wird: dein Wissen auf einen unbekannten Fall anwendenDu übst, wie du richtig formulierst und gewinnst Sicherheit bei deiner ArgumentationVeranschaulicht das abstrakte Recht in konkreten SachverhaltenSehr zeitintensivDu erlangst nur begrenztes Wissen einzelner Schemata, Probleme und Definitionen des konkreten FallsBirgt die Gefahr, alle ähnlichen Sachverhalte genauso lösen zu wollen
KARTEIKARTENDu eignest dir viel Wissen anDazu benötigst du wenig ZeitBieten dir das Grundwissen, was du zur Falllösung benötigstGeben dir Sicherheit im Umgang mit FällenDu kannst das abstrakte Wissen auf jede Fallkonstellation individuell anwendenAbstraktes Wissen ist in der Klausur nicht gefragt, viel mehr musst du das Wissen anwenden könnenDu lernst keine FormulierungenIn Klausuren werden nicht nur Standard-Probleme gefragt, sondern individuelle Problemlösung erwartet
LEHRBÜCHERBieten umfangreiches WissenErklären die Systematik, Historie und Teleologie sehr ausführlichGut, um bei Fragen nachzuschlagenMeist viel zu umfangreich, um für eine Klausur zu lernenOftmals wird vor allem die Meinung der Autor:innen dargestellt
SKRIPTEWissen aus Lehrbüchern kompakt zusammengefasstGut, um daraus Karteikarten zu entwickelnAuch wieder abstraktes WissenBilden je nach Umfang nur das „wichtigste“ Wissen abNicht komfortabel, um sich Wissen anzueignen
URTEILEDie bekanntesten Fälle und Beispiele werden hier besprochenMachen konkrete Sachverhalte deutlich und anschaulichDurch das Lesen bekommt man ein Gefühl für die juristische SpracheGeben nur die Meinung der Rechtsprechung wiederGgf. entsprechen sie nicht der aktuellen RechtslageEine spezielle Fallkonstellation lässt sich nicht immer auf alle Sachverhalte übertragen

Wie du siehst, gibt es nicht die eine Art und Weise, wie du am besten lernen solltest. Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass ein erfolgreiches Jurastudium verschiedene Fähigkeiten voraussetzt. Jede davon verlangt eine andere Herangehensweise an den Lernstoff. Daher ist es unumgänglich, dass du verschiedene Lernstrategien miteinander verknüpfst, um deinen Lernerfolg möglichst zu erhöhen.

Besonders sinnvoll ist es daher, eine Mischung aus Arbeit an Fällen und reiner Wissensvermittlung zum Lernen zu nutzen. 

Online-Karteikarten und Lernapps: Jura lernen mit verschiedenen Tools

Während du für das praktische Üben mit Fällen etwa Fallbücher, Altklausuren oder Fälle aus der AG oder dem Repetitorium nutzen kannst, bietet es sich beim theoretischen Lernen an, Online-Tools für Karteikarten oder Lernapps wie „Jurafuchs“ zu nutzen.

Dies hat nicht nur den Vorteil, dass du die Karteikarten immer und überall abrufen kannst und auch dein aktueller Lernstand erfasst wird, sondern auch, dass du dir das mühsame Schreiben der Karteikarten ersparst

Wenn du mit digitalen Tools lernst, kannst du direkt loslegen und bist nicht an Ort und Zeit gebunden. Viele Jurastudierende schätzen interaktive Lernapps wie Jurafuchs, die sie auf dem Weg zur Uni abrufenkönnen, um den Umgang mit Fällen zu üben oder Gelerntes zu wiederholen.

Außerdem kannst du dir bei Online-Tools sicher sein, dass diese das gesamte klausurrelevante Wissen beinhalten. Der Lernstoff ist vollständig und richtet sich nach der aktuellen Rechtslage. So gibt es keine bösen Überraschungen in der Klausur!

Jura lernen: Probleme und Meinungsstreitigkeiten 

Wie bestimmte Normen auszulegen sind, ist in der Rechtswissenschaft nicht ganz unumstritten. Sowohl in Zwischenprüfungen als auch im Examen geht es darum, die gängigen Probleme und die dazu herrschenden Meinungen von Literatur und Rechtsprechung zu kennen. Kannst du in der Klausur die Problematik und die möglichen Lösungsansätze wiedergeben, sind das meist leicht verdiente Punkte!

Die wichtigsten Streitigkeiten werden dabei meistens in den Vorlesungen besprochen. Du kannst dir dieses Wissen aber auch durch Lehrbücher oder unsere Lernapp „Jurafuchs“ aneignen.

Wichtig: Sieh das Lernen dieser Standard-Probleme, genau wie bei Definitionen und Schemata, nicht als Selbstzweck. Vielmehr hilft dir dieses Wissen, das eigene Verständnis für die Strukturen und Systematiken zu verbessern. Dieses Wissen kannst du dann auch auf unbekannte Probleme anwenden!

Aktives Lernen vs. Passives Lernen

Generell gilt im Studium: Sich nur berieseln zu lassen, reicht nicht aus, um gute Noten zu erzielen. Egal, ob in der Vorlesung, bei der Falllösung oder den beim Lernen von Zuhause aus – bleibe wissbegierig!

  • Markiere dir wichtige Stellen, mache dir in den Vorlesungen wichtige Notizen, erstelle zu komplexen Zusammenhängen ansprechende Mind-Maps und gehe rechtlichen Fragen nach, die sich dir in der Vorlesung oder im alltäglichen Leben stellen. 
  • Wenn du einmal nicht weiterkommst, frage bei deinen Kommiliton:innen nach und beantworte auch deren Fragen, sodass ihr euch gegenseitig im Jurastudium unterstützen könnt. Neugierig zu sein und aktiv zu lernen ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Jurastudium.
  • Schlage bei jeder Gelegenheit das Gesetz auf und lies nach, was die Karteikarten oder Lernapps dir zu vermitteln versuchen. Für den größtmöglichen Lerneffekt kannst du dir angewöhnen, zunächst eine eigene Lösung zu erarbeiten, bevor du die Falllösung aufschlägst.

Ob du zahlreiche Übungsfälle mit oder ohne Hilfsmittel übst, bleibt allerdings dir selbst überlassen. Auch mit Hilfsmitteln haben Klausuren einen großen Lerneffekt (passive Lernmethode). Am effektivsten ist es jedoch, sich eigene Gedanken zu machen und das Ergebnis mit der Originallösung abzugleichen (aktive Lernmethode).

Nähert sich die Klausur, solltest du aber auch üben, ganz ohne Hilfsmittel eine Prüfungssituation zu simulieren. Am besten stellst du dir fürs Lernen einen Wecker, um dich nicht von deiner Tagesstimmung leiten zu lassen.

Erfolgsfaktor: Regelmäßig Gelerntes wiederholen

Je mehr du wiederholst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Gelernte in dein tatsächliches Wissen übergeht. Daher ist es ratsam, das Gelerntes gleich am nächsten Tag zu wiederholen und nach und nach die Wiederholungsintervalle zu vergrößern.

Zwar kannst du dich in der Klausur meist auch daran erinnern, was du in der Nacht zuvor im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert hast, aber anders als in anderen Studiengängen lernst du im Jurastudium nicht nur für die anstehende Klausur, sondern auch für das Examen am Ende des Studiums. Und da dieses zumeist noch in weiter Ferne liegt, solltest du sicherstellen, auch den Stoff aus vergangenen Semestern zu wiederholen, selbst wenn dort gerade nicht dein Fokus liegt.

Jura lernen, aber bitte mit Pausen!

Um die Konzentration und die Leistungsfähigkeit hochzuhalten, sind ausreichende Ruhephasen und häufige Pausen genauso wichtig wie das Lernen. Dein Gehirn braucht Zeit, um das Gelernte zu verarbeiten und abzuspeichern. Also keine Sorge: in einer Lernpause bist du keineswegs unproduktiv, sondern gerade in dieser Zeit sorgt dein Gehirn dafür, dass du das neu gewonnene Wissen behältst.

Achte in Pausen zwischen den Lerneinheiten auch auf ausreichend Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr. Eine gesunde und ausgewogene, energiereiche Mahlzeit sowie ein kleiner Spaziergang oder Lüften sind essenziell.

Erlaube dir auch freie Tage, an denen du deinen Hobbys nachgehst, Freunde triffst oder nur auf dem Sofa liegst. Wie im Sport ist auch beim Lernen die Regeneration wichtig für die körperliche und mentale Gesundheit und den Lernerfolg.

Selbstreflexion im Jurastudium

Jede Person ist unterschiedlich und so lernen auch alle mit unterschiedlichen Methoden. Es ist daher von großer Bedeutung, sein eigenes Lernverhalten zu analysieren und eine gute Lernstrategie für sich zu wählen. Stehen dann der Lernplan und die Methoden fest, solltest du diese immer wieder auf die Probe stellen, um zu erkennen, ob du mit deiner Methode gut arbeiten kannst.

Nimm dir also bewusst Zeit und beantworte in regelmäßigen Abständen folgende Fragen:

  • Was funktioniert bereits gut und was nicht?
  • Welche Rechtsgebiete fallen mir bereits leicht und welche eher schwer? Wo habe ich noch Wissenslücken?
  • Was sind meine Stärken und Schwächen?
  • Welcher Lerntyp bin ich (Hören, Sehen, Schreiben, Sprechen)? Passen die gewählten Methoden, Materialien und Strategien zu meinem Lerntyp?
  • Wie lange lerne ich produktiv? Sind meine Lerneinheiten zu lang oder zu kurz?
  • Ist mein Lernplan realistisch? Nehme ich mir zu viel oder zu wenig vor?
  • An welchen Tageszeiten bin ich besonders produktiv? Lerne ich so, dass es meinem individuellen Rhythmus entspricht? Bin ich eher eine Lerche oder eine Eule?
  • Lerne ich besser allein oder tut es mir gut, Lerngruppen zu bilden und mit anderen den Stoff zu besprechen?

Fazit

  • Dein individueller Lernplan ist niemals in Stein gemeißelt. Deine Ziele und Bedürfnisse können sich im Laufe des Studiums ändern und daran solltest du auch dein Lernverhalten anpassen. Auch äußere Umstände können sich ändern und eine Anpassung deines Lernplans und/oder des Pensums verlangen.
  • Beim juristischen Lernen gilt: die Mischung macht‘s. Kombinierst du verschiedene Lernmethoden, um die verschiedenen Fähigkeiten zu erlernen, kommst du sicher an das Ziel. Und seien wir ehrlich: Natürlich klingt es im ersten Moment anstrengend, so viele verschiedene Fähigkeiten erlernen zu müssen. Aber macht solch ein abwechslungsreiches Lernen nicht viel mehr Spaß?
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